Von wegen „alles nur Spielerei“

Eintauchen in die virtuelle Realität: Das ist ein Szenario, das meist lediglich mit der Welt der Computerspiele in Verbindung gebracht wird. Dabei sind virtuelle Realität und Augmented Reality – also das Einblenden digitaler Objekte in die reale Umgebung – längst alles andere als nur Spielerei.

„Eintauchen in die virtuelle Realität: Das ist längst alles andere als Spielerei“, erklärt Unternehmensvorstand Thomas Winzer. INOSOFT beschäftigt sich seit mehr als fünf Jahren mit den beiden Techniken und hat bereits zahlreiche Aufgabenstellungen umgesetzt.

Für eine AR-Brille hat INOSOFT etwa einen Werkzeugwechsel an einer Maschine umgesetzt. Der Arbeiter an der Maschine bekommt eine virtuelle Schritt-für-Schritt-Anleitung auf seine Datenbrille projiziert, anhand derer er an der Maschine arbeiten kann – die jeweiligen Objekte, um die es geht, werden ihm an der Maschine markiert und angezeigt.

Mit den VR-Brillen hat INOSOFT vor allem Erfahrungen in der Gestaltung von Trainingssituationen gemacht: Man baut eine komplett künstliche Welt auf und kann dort Handlungsschritte, Prozessschritte und Abläufe darlegen, die Benutzer erleben und erlernen können.

So hat INOSOFT beispielsweise für ein Pharma-Unternehmen, das gerade eine neue Produktionsstätte baut, eine virtuelle Schulungsumgebung erstellt. Die Anlage hat komplexe Fertigungsschritte. Die Idee war, die Menschen schon vorher in diesem Raum zu trainieren, sodass in dem Moment, in dem die Anlage fertig ist, die Leute unmittelbar mit der Arbeit beginnen können.

Denn: In der virtuellen Welt kann der Nutzer auch Dinge greifen – mittels Controllern, die auch Hand- und Fingerbewegungen erfassen und diese zu Bewegungen in der virtuellen Welt ableiten. So werden zum Beispiel Türen geöffnet oder Gegenstände bewegt. „Wir sprechen dabei von Immersion – man taucht also nahezu körperlich in die Welt ein“, erklärt Winzer.

Wie profitieren Unternehmen davon? INOSOFT hat in der VR das, was in der Spielewelt schon gang und gäbe ist – nämlich mit mehreren Personen in einer virtuellen Welt zu agieren – auf die Unternehmenswelt übertragen. Mit MUVR haben wir eine Plattform geschaffen, die es möglich macht, sich mit mehreren VR-Brillen unabhängig von Bauart und Marke und unabhängig vom Ort gemeinsam in der virtuellen Welt zu bewegen: Man kann sich nicht nur virtuell unterhalten, sondern – da ja auch Gegenstände in der VR vorhanden sind – auch gemeinsam an Dingen arbeiten.

Wenn es dort Teile gibt, die man bewegen muss oder Explosionszeichnungen dreidimensional in den Raum projiziert werden, kann man gemeinsam um diese Anlage oder Bauteile herumgehen und hört sich die Erklärungen des Schulungsleiters an. „Die entsprechenden Bauteile in die virtuelle Welt zu bringen, ist für Unternehmen dabei gar nicht so teuer, denn es gibt ja ohnehin Konstruktionszeichnungen in CAD-Programmen. Diese lassen sich recht einfach für die virtuellen Umgebungen konvertieren.“, erläutert Winzer.

In Sachen Augmented Reality hat INOSOFT ein System entwickelt, das es ermöglicht, mittels Smartphones oder Tablets über die Entfernung eine Video-Verbindung aufzubauen. Damit kann etwa ein Hersteller, der ein Problem mit seiner Anlage beim Kunden hat, einen Link an den Kunden schicken. Dieser klickt den Link an, und es wird ein Videobild aufgebaut. Der Experte kann sich die Situation vor Ort anschauen und Informationen in das Bild beim Kunden hineinaugmentieren, um zu helfen, das Problem zu lösen.

Wir sehen in dem Thema „viel Potenzial, weil beispielsweise der Lerneffekt, wenn ich etwas räumlich, dreidimensional sehe, um ein Vielfaches höher liegt, als wenn ich es mir nur auf Plänen oder in Broschüren anschaue“, so Winzer.

07. Januar 2022

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